DIE DEFINITION DER INFLATION
Inflation beschreibt den stetigen Anstieg des Preisniveaus einer Volkswirtschaft. Der Wert des Geldes sinkt somit bei Inflation, und die Verbraucher erhalten weniger Waren und Dienstleistungen für den gleichen Betrag. Bei Inflation handelt es sich also um einen kontinuierlichen Prozess. Einmalige Preissteigerungen, die durch ungewöhnliche Ereignisse wie zum Beispiel Streiks oder Missernten ausgelöst werden, gelten nicht als Inflation.
Inflation bedeutet einen Anstieg der im Umlauf befindlichen Geldmenge und den damit verbundenen Anstieg des Preisniveaus, während die Gesamtmenge der Waren in der Wirtschaft gleichbleibt.
Allgemein wird die Inflation am besten an einem Preisindex gemessen, der das gestiegene Preisniveau widerspiegelt, wie zum Beispiel dem Verbraucherpreisindex in Deutschland. Der prozentuale Anstieg des Preisindexes innerhalb eines bestimmten Zeitraums wird als Inflationsrate bezeichnet.
Wenn dem Gesamtangebot an Gütern eine aufgeblähte Geldmenge gegenübersteht, ist die Bedingung der Inflation gegeben. Kann das gesamtwirtschaftliche Güterangebot kurzfristig nicht erhöht werden, steigen die Preise, und es kommt zur Inflation. Die Preissteigerungen können steigende Löhne auslösen, was wiederum zu steigenden Kosten für die Unternehmen führt. Dies wiederum hat Preissteigerungen für Güter zur Folge. Der Preisauftrieb wird durch steigende Nachfrage weiter verstärkt. Die Lohn-Preis-Spirale beginnt sich zu drehen und zu beschleunigen. Konsumenten neigen in einer solchen Lohn-Preis-Spirale dazu, möglichst schnell Ihr Geld auszugeben, bevor neue Preiserhöhungen zu weiteren Kaufkraftverlusten führen. Es findet eine Flucht in Sachwerte statt.
Wozu führt die Inflation?
Die Inflation führt auch zu einer Entwertung von Ersparnissen, sodass die Sparneigung der Bevölkerung abnimmt. Dieses Verhalten schränkt die Möglichkeiten von Banken ein, Kredite an Unternehmen für die Finanzierung von Investitionen zu vergeben. Dadurch kann es wiederum zu Produktionseinschränkungen und damit einer höheren Arbeitslosigkeit kommen.
Besonders betroffen von der Inflation sind Personengruppen, die ihr Einkommen nicht an steigende Preise anpassen können wie zum Beispiel Rentner und Arbeitslose. Daher stellt die Bekämpfung der Inflation ein wichtiges Ziel jeder Wirtschafts- und Sozialpolitik dar.
Somit ist die Preisstabilität die tragende Säule funktionsfähiger Märkte. Sie ist die Voraussetzung für das Funktionieren des Preismechanismus und damit ausschlagegebend für das Wirtschaftswachstum und ein hohes Beschäftigungsniveau.
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Wie Reagiert die EZB auf die Inflation?
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Inflationsziel einst definiert als „unter, aber nahe 2 Prozent“ und jüngst im Juli 2021 hinzugefügt: „2 Prozent in der mittleren Frist“. Diese 2 Prozent möchte die EZB allerdings nicht als Durchschnittsgrösse verstanden wissen, wie es bei der amerikanischen Zentralbank Fed der Fall ist. Denn das würde bedeuten, dass eine Überschreitung der 2-Prozent-Marke künftig systematisch ausgeglichen werden müsste. Die EZB will also in der Zukunft nur auf dauerhafte und nicht auf vorübergehende Abweichungen in beiderlei Richtungen reagieren.
Allerdings sind mit dem Kampf gegen den Klimawandel und der Überalterung der Bevölkerung und dem damit einhergehenden zunehmenden Fachkräftemangel zwei sehr langfristige stark preistreibende Einflussgrössen auf den Plan getreten, die das ursprüngliche Ziel einer Inflationsrate von 2 Prozent dauerhaft gefährden.
Derzeit wird eine lebhafte Diskussion darüber geführt, wie die EZB ihre geldpolitische Strategie ausrichten sollte, um den Zielkonflikt zwischen einer streng ausgelegten Preisniveau-Stabilität einerseits und dem Kampf gegen den Klimawandel und den negativen Auswirkungen des demografischen Wandels andererseits aufzulösen. Ein Ausweg wird darin gesehen, das Inflationsziel der EZB moderat auf 3 Prozent anzuheben und dies dann der Öffentlichkeit transparent zu kommunizieren.
Die EZB wird also in Zukunft eine sehr schwierige und kritische Gratwanderung bewerkstelligen müssen.